Persönliche Geschichten von Frauen, die für unsere Kooperativen in Madagaskar und andernorts arbeiten, haben für uns begreifbar gemacht, was abstrakte Zahlen belegen: In vielen Entwicklungsländern stirbt noch immer fast jede hundertste Mutter bei der Geburt, mit ihr oft das Baby. Geschwisterkinder bleiben ohne Mutter zurück.
In Europa haben wir durch die professionelle Begleitung der Mütter während der Schwangerschaft, unter anderem durch gut ausgebildete Hebammen, die Sterblichkeit massiv reduziert. Noch stirbt eine Frau auf 10’000 Geburten. Dies ist ein 100-mal kleineres Risiko als in der Sahelzone! Der Grund: In den ärmsten Ländern der Welt gibt es zu wenige Geburtshelferinnen. Vor allem in ländlichen Gebieten haben die Frauen keine vorgeburtlichen Kontrollen und gebären ohne medizinische Unterstützung. Hinzu kommt: Auch wenn Mutter und Kind überlebt haben, hat die Mutter aufgrund fehlender oder falscher Geburtsbegleitung womöglich so starke Verletzungen erlitten, dass sie ihr Leben lang unter Schmerzen, oft einhergehend mit Stigmatisierung, leidet. Eine ausgebildete Hebamme kann sehr viele Schwangerschaften von Anfang an begleiten, Komplikationen früh erkennen und mit professioneller Betreuung während und nach der Geburt die Überlebenschancen von Mutter und Kind massiv erhöhen. Zudem besprechen die Hebammen die weitere Familienplanung mit den Frauen und klären sie über Verhütungsmethoden auf.